Zum Nachdenken...
Das Tor zur Ewigkeit -
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Ist das so? Hängt wohl davon ab, welche Einstellung und Vorstellung ich habe: Lebe ich nur im Hier und Jetzt, mag das wohl sein. Oder ich halte mich an die Worte des Paulus:
Ist Gott für uns, wer kann sich dann noch gegen uns stellen? Römer 8,31
Für sich allein genommen, denkt sich die Eine oder der Andere: Das ist jetzt der Freibrief, im Namen Gottes sich zu erheben und gegen etwas zu sein, zum Beispiel die Islamisierung des Abendlandes, Andersdenkende sogar aus der eigenen Religionsgemeinschaft, anders oder fremd Aussehende. Solches Denken begegnet uns derzeit viel zu oft.
Hat das Paulus so gemeint?
Wir schauen auf Erfreuliches und Abgrundtiefes, auf Vergangenes, wie auf das, was aller Voraussicht nach kommen wird, auf die sich widerstrebenden Kräfte in der Gesellschaft von bunt bis braun, von Gewerkschafter bis Arbeitgeber. Und dabei geht es zunehmend nicht um die Sache, sondern um Durchsetzen eigener Ziele und Vorstellungen, Gewalt wird billigend in Kauf genommen. Solches Verhalten setzt sich fort zwischen Volksgruppen und Völkern, schauen wir in die Welt. Die täglichen Nachrichten belegen dies.
Hat Paulus das gemeint?
Ist das unser Leben? Ist es das wirklich? Gewiss nicht! Was Gott tut, das liegt jenseits dem, was in der Welt geschieht. Die Erzählungen der Bibel zeigen uns dies auf vielfältige Weise. Allein das Sehen auf das Vordergründige, Sichtbare lenkt ab. Wird ein geschlossenes Tor geöffnet, weitet es den Blick auf vorher Verborgenes. Ein Kommen und Gehen: Wie jetzt im Herbst alles vergeht, ist es doch begleitet von dem Vertrauen: Das Erwachen im nächsten Frühjahr kommt bestimmt. Füreinander offen sein, wie Gott es ist.
Stellen wir uns zueinander - nicht gegeneinander!
Ihr Pfarrer
Michael Meister


