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Jakobuskirche Gleißenberg

ältere Dorfgeschichte


Gleißenberg wird erstmals 1303 urkundlich erwähnt. Damals trug das Dorf den Namen "Glizzenberg" (glänzen, glitzern), weil es durch seine Höhenlage von weither sichtbar war. Wie ebenfals in vielen anderen benachbarten Ortschaften wechselten auch in Gleißenberg über Jahrhunderte hinweg Eigentümer und Besitzer sehr häufig. In den Aufzeichnungen werden gegen Ende des 14. Jahrhunderts die Herren von Vestenberg zu Burghaslach als erstbekannte Eigentümer genannt. Doch bereits im Jahre 1407 verkaufte Hans von Vestenberg Gleißenberg samt Wasserschloß an den Nürnberger Hans Rieter. Die Abbildung zeigt das Gleißenberger Schloss mit einer Auflistung der dazugehörenden Grundstücke.
Während des 30-jährigen Krieges wurde Gleißenberg vollkommen zerstört. Die Herren von Grumbach ließen 1658/59 Kirche und Schloss wieder aufbauen. 1682 erwarb Johann Ulrich von Danngrieß aus dem Brandenburgerischen Hause Ansbach das Lehensgut. Acht Angehöhrige dieses Geschlechtes sind in der Kirche beigesetzt. Neben der Sakristeitüre in der Gleißenberger Kirche ist ein barocker Grabstein in die Wand eingelassen. 1828 wurde er bei der seinerzeitigen Renovierung der Kirche unter dem Fußboden hervorgeholt.
UnterdemWappen derer von Schaumberg und von Danngrieß lesen wir: "Leich Text aus der ersten Epistel Pauli an die Philipper Cap. 1 V 23. Ich hab lust ab Zu scheiden und bey Christo Zu sein." Und darunter: "Die Reichs Vrey wohlgeborene Frau Constantia Regina von Schaumberg eine von Danngrieß ist gebohrn 1678 d. 20. April und Ao. 1707 den 24. Juny abents um 5 Uhr Seelig entschlaffen nach dem sie erlebet 29 Jahr 2 Mo. 4 tag. Gott verleihe ihr eine fröhl. Aufferstehung. Zum ewigen leben, Amen."
1777 kauften die Herren von Castell Gleißenberg für 40.000 Gulden. 1806 Fällt Gleißenberg zusammen mit Castell Bayern zu. 1853 musste das Schloss, das östlich der Kirche stand und zuletzt Pfarrer und Förstern als Wohnung diente, wegen Baufälligkeit abgebrochen werden. Aus den Steinen erbaute man das heutige Gasthaus Hilpert.

jüngere Dorfgeschichte


Bis 1969 wurden die Kinder an der Schule in Gleißenberg unterrichtet. Seit dem Schuljahr 1969/70 findet der Grund- und Hauptschulunterricht in Burghaslach statt. Die weiterführenden Schulen befinden sich in Scheinfeld (Realschule Schloss Schwarzenberg, Gymnasium Scheinfeld, Berufsbildungszentrum Scheinfeld).
Gleißenberg war bis zur Gebietsreform in Bayern (1972) eine selbständige Gemeinde im Altlandkreis Scheinfeld. Ab dieser Zeit schloss man sich dann als selbständige Gemeinde dem Landkreis Erlangen-Höchstadt an. Am 01.05.1978 wurde die Gemeinde Gleißenberg dem Markt Burghaslach zugeordnet.
Vom ersten evangelischen Pfarrer wird uns 1590 berichtet. 1970 wurde die Pfarrgemeinde Gleißenberg mit Markt Taschendorf zusammengelegt. Unsere jetzige Pfarrerin Regine Fröhlich, leitet seit August 2000 unsere Kirchengemeinde.
1962 wurde das Dorf erstmals kanalisiert. Die bis dahin offenliegenden Abwassergräben wurden verrohrt, die Dreikammer-Hauskläranlagen und Dachabwässer an das Leitungsnetz angeschlossen.
Die Verbindungsstrassen um Gleißenberg wurden staubfrei ausgebaut:
1953 Kreisstrasse nach Schlüsselfeld und Burghaslach,
1965 Kreisstrasse nach Breitenlohe,
1970 Kreisstrasse nach Ochsenschenkel,
1977 Gemeindeverbindungsstrasse nach Elsendorf.
Die Flurbereinigung wurde in den Jahren 1973 - 1986 durchgeführt.
Damals erfolgte die Wasserversorgung der Bürger aus Hausbrunnenanlagen. Probleme hierbei bereitete der teilweise sehr hohe Nitratgehalt des Wassers. Wegen dieser Grenzüberschreitungen beschloss man 1989 in einer Bürgerversammlung, den Ortsteil Gleißenberg an die Fernwasserversorgung Franken anzuschliessen, was 1993 fertiggestellt wurde.
1996 erfolgte der Bau einer Teichkläranlage mit Zulaufkanal, in den die bestehenden Ortskanäle zusammengefast wurden.
Neben den 2 landwirtschaftlichen Betrieben im Vollerwerb werden noch einige Neben- und Zuerwerbsbetriebe bewirtschaftet.
Im Zuge der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung gaben seit der Nachkriegszeit der Dorfschmied, Schuster, Korbmacher, Schneider, Friseur, Maurer, Ofensetzer und der Kaufladen ihre Betriebe auf.
Die Dorfgaststätte, seit 1763 im Familienbesitz der Familie Hilpert, feierte im Jahre 1986 sein 222-jähriges Jubiläum in Gleißenberg. 1943 wurde die Brauerei und 1960 der Mälzereibetrieb stillgelegt. Wie meist überall in Franken, so hat sich auch hier das fränkische Brauchtum erhalten. So feiert man von alter her die Kirchweih-"Kerwa" genannt - am vorletzten Wochenende im August.
In den letzten Jahren haben sich jedoch Jungunternehmer selbständig gemacht, so dass in Gleißenberg jetzt folgende Gewerbe zu finden sind: Schreiner, Musikinstrumenten-Bau, Lohnarbeiten, Versicherungen und Metallbau.
In den Jahren 1999 und 2000 erfolgte der Neubau der Ortskanalisation. Anschließend wurden die Ortsdurchfahrtsstraßen komplett erneuert.
Die Firma BIG hat in der Gemarkung Gleißenberg größere Grundstücksflächen erworben, wo derzeit ein neuer Betriebsstandort errichtet wird. Im Bau befinden sich momentan das Logistikzentrum, die Technikzentrale, die Montagehalle und das Halbfertigteillager sowie ein Pförtnergebäude mit Toranlage. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen noch die Verwaltung und ein größerer Werksverkauf entstehen. Für diese Betriebsentwicklung stehen ca. 30 ha Land zur Verfügung und ca. 150 Arbeitsplätze werden dabei neu geschaffen.

Jakobuskirche Gleißenberg


Seit 1546 ist die Kirche Evangelisch – Lutherisch.
Gegen Ende des 15. Jh. war sie eine gestiftete Burgkapelle
vom Nürnberger Ratsherren Sebald Rieter.

Gleißenberg wurde im 30-jährigen Krieg völlig zerstört. Die Herren von Grumbach ließen die Kirche um 1660 wieder neu aufbauen.

Der hölzerne Taufstein wurde 1676 gestiftet von Maria von Grumbach, geb. von Seckendorff.

Die Kanzel und auch der Altar wurden gleichzeitig mit dem
gestifteten Taufstein um 1676 erbaut. Das Langhaus der Kirche wurde erst 1875 erweitert; ein ganz einfacher Saal mit Emporen.

1682 erwarb Johann Ulrich von Dangrieß das „Rittermann Lehensgut„ Gleißenberg.
Acht Angehörige dieses Freiherrengeschlechtes sind
in der Gleißenberger Kirche bestattet worden. Neben der Sakristei ist ein Grabstein an der Wand, der daran erinnert.

1777 erwirbt das Grafenhaus Castell-Castell das Dorf Gleißenberg.

Fürst Albrecht zu Castell-Castell war bis 1970 Patronatsherr der selbstständigen Kirchengemeinde Gleißenberg.

Seit 1971 entstand aus Markt Taschendorf und Gleißenberg die
Kirchengemeinde Markt Taschendorf-Gleißenberg.
Das besondere daran, die Gemeinde hat einen gemeinsamen Kirchenvorstand.