Zum Nachdenken

Finden statt Suchen - vom Schatz im Acker
Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte und kaufte den Acker.
Matthäus 13,44
Echt ein Glückspilz, wer einen solchen Schatz findet. Und hier geht es nicht um einen Sechser im Lotto oder das große Los. Drei Wörter zeigen, worum es wirklich geh
Das erste ist der Acker. Der Schatz liegt nicht am Grund eines Sees oder einer Höhle, ganz ohne Schatzkarte und weite Reisen ist er zu finden.
Das zweite ist Freude. Kein Abwägen der Güter, keine Expertise, wie viel der Schatz wirklich wert ist - entscheidend ist, was der Fund auslöst.
Das dritte Wort ist verkauft. Alles andere wird unbedeutend, der glückliche Finder tauscht es gerne ein. Der Schatz allein ist die Hauptsache, das Allerwichtigste.
Dabei hat der Mensch den Schatz nicht gesucht, sondern gefunden: bei der Feldarbeit, im ganz normalen Alltäglichen, einfach so. Der Acker ist Synonym für das Menschenleben.
Und eins ist sicher: In jedem von Gottes Äckern liegt ein solcher Schatz verborgen - in jedem Gottesacker, so tief und steinig er sein mag.
Welch ein Gegensatz zu dem, was derzeit überall auf der Welt zu erleben ist: Missgunst, Raffgier bis hin zu Krieg, Mord und Totschlag.
Die Zeit bis Ostern und vor allem danach mag helfen zu erkennen, dass es auch anders gehen kann. Jede und jeder ist eingeladen, den je eigenen Schatz zu entdecken und für sich und dadurch für andere fruchtbar zu machen.
Denn: In jedem von Gottes Äckern liegt ein solcher Schatz verborgen - in jedem Gottesacker, so tief und steinig er sein mag.
Gebe uns Gott, dass wir seinen für uns bereitliegenden Schatz finden und diesen dann mit allen anderen teilen.
Ihr Pfarrer
Michael Meister
